Tschüss Stepstone, Monster & Co?
Von Sarah Reinhold · 2 Minuten Lesezeit
Google for Jobs - die Recruiting-Revolution? Wir nehmen das Tool genauer unter die Lupe & machen sichtbar, welche Änderungen im Recruiting zu erwarten sind
Im Frühjahr 2019 hat Google mit einem knappen Post die Testphase von Google for Jobs angekündigt. Und bereits zwei Monate später hat der Internetriese, heimlich still und leise, den Go-live in Deutschland vollzogen.
Sie haben davon noch nicht gehört? Kein Problem, wir fangen mal ganz von vorne an:
Was ist Google for Jobs?
Wir googlen alles. Schöne Hotels, das Wetter, die schnellsten Verkehrsrouten. Und seit heute auch nach Jobs! ("to google for jobs" = "nach Jobs googeln").
Nehmen wir an, Sie googlen "hr jobs münchen". Früher war das Ergebnis eine Auflistung von Links zu Jobportalen wie Indeed, Monster, LinkedIn und Xing. Zukünftig wird direkt unter den bezahlten Anzeigen in der Google Suche die Google for Jobs Box eingeblendet. Darin befindet sich eine bunte Mischung von vakanten Stellenanzeigen, welche Google durch das Analysieren von Karriere- und Jobportalen ausgewählt hat.
Die Absicht von Google dahinter: Die Jobsuche soll künftig nicht mehr über zig verschiedene Portale stattfinden, sondern zentral über Google. Denn sind wir mal ehrlich: Welche Bewerber wünschen sich nicht, über nur eine Suche direkt alle passenden Ergebnisse zu finden, statt sich mühsam durch jedes einzelne Jobportal klicken zu müssen? Dazu kommt für Sie als Unternehmen: Wäre es nicht auch Ihre Traumvorstellung, Jobs einfach auf Ihrer Karriereseite zu veröffentlichen, ohne diese zusätzlich in den unterschiedlichsten Jobbörsen einstellen zu müssen? Und dafür auch noch zu zahlen? Google verspricht damit sowohl Jobsuchenden als auch Unternehmen Effizienzgewinne im Recruiting.
Der Selbstversuch: Wie sieht die optimierte Jobsuche aus?
In der mobilen Ansicht ist sie nicht zu übersehen, denn die blaue Box füllt den gesamten Bildschirm aus. Auf den ersten Blick sehen Jobsuchende den Jobtitel, die ausschreibende Firma, den Standort der Tätigkeit und die Quelle, über welche Google for Jobs die Ausschreibung gefunden hat.
Außerdem sieht man, je nach enthaltenen Angaben:
- das Veröffentlichungsdatum (in 100 % der Anzeigen)
- die Pendelzeit zur Arbeit (in ca. 10-20 % der Anzeigen)
- die Art der Tätigkeit (in ca. 65-75 % der Anzeigen)
- das Gehalt (in ca. 5 % der Anzeigen - darunter fast nur Praktika und Werkstudententätigkeiten)
Haben die Jobsuchenden bereits genauere Vorstellungen, gibt es vielfältige Filtermöglichkeiten. Eine auf den ersten Blick recht unspektakuläre Funktion. Soweit nichts groß Neues. Schön ist allerdings, dass sich die Filteroptionen direkt in Abhängigkeit der vorherigen Suche anpassen. So zum Beispiel die vorgeschlagenen Standorte und Arbeitgeber. Simpel, intuitiv, schnell.
Bei der Betrachtung einer Stelle bietet Google neben Standardfunktionen wie dem Speichern der Anzeige und dem Teilen mit Freunden und Bekannten einen Absprung zur Bewerbung. Hier wird es für Sie als Unternehmen interessant: Ziel sollte es sein, nicht via Xing & Co. gefunden zu werden, sondern direkt über Ihre eigene Seite! Denn die Jobsuchenden sollen sich am besten direkt bei Ihnen bewerben und dadurch z. B. auch gleich ein Kandidatenprofil anlegen oder sich für den Job-Newsletter registrieren. Mehrwerte, die es nur auf Ihrer eigenen Karriereseite gibt und Ihnen Vorteile verschaffen.
Doch das ist selbstverständlich nicht alles! Google aggregiert alle wesentlichen Informationen. Dies gewährleistet eine hohe Transparenz:
- Wie schneidet das Unternehmen auf Arbeitgeber-Bewertungsplattformen ab?
- Wie ist der Link zur Unternehmenswebseite?
- Gibt es weitere interessante Positionen in dem Unternehmen?
- Wie lange bräuchte ich zur Arbeit?
Als Jobsuchende wäre ich begeistert! Die ganze Sucherei nach passenden Jobs scheint sich endlich zu vereinfachen.
Was müssen Sie tun, damit Ihre Stellenanzeige bei Google for Jobs zu finden ist?
Das Wichtigste vorab: Sie müssen keinerlei Geld an Google zahlen, damit Ihre Stellenanzeigen bei Google angezeigt werden. Stattdessen gilt es, Ihre Stellenanzeigen so aufzubereiten, dass sie von Google gefunden werden können.
Fluch oder Segen? Google for Jobs bedeutet: Sie kommen am Thema Suchmaschinenoptimierung nicht mehr vorbei. Gerade im Mittelstand ist das Thema für die meisten noch ein Fremdwort. Wirklich wichtig für den Anfang ist, dass Sie relevante Informationen im Quelltext der Jobausschreibungs-Webseite hinterlegen. Dazu gehören beispielsweise:
- Titel
- Unternehmensname
- Ort der Tätigkeit
- Datum der Veröffentlichung
Bedingungen, die recht einfach zu erfüllen sind.
In einigen Artikeln zu diesem Thema ist von "Horrorszenarien" und "Kulturschocks" die Rede, denn die Offenlegung des Gehalts wird empfohlen. Doch keine Panik: Es wird lediglich empfohlen und ist nicht verpflichtend. Da es in Deutschland ohnehin kaum ein Unternehmen macht, stehen Sie auch ohne diese Angabe kaum schlechter da als der Wettbewerb.
Sie suchen nähere Informationen? Wir empfehlen Ihnen einen Blick in die offiziellen Google Richtlinien.
Fazit
Wie groß die Bedeutung von Google for Jobs in Deutschland wird, ist Diskussionsthema in vielen Portalen. Unter SEO-Experten herrscht darüber jedoch Einigkeit: Es wird definitiv wichtig genug, um bereits jetzt mit dem Thema zu befassen.
Externer Link:
Google4Jobs mit SAP SuccessFactors
Sie arbeiten bereits mit SAP SuccessFactors Recruiting? Das Modul kann so eingerichtet werden, dass Sie Google for Jobs bestmöglich für sich nutzen können. EMPLEOX hilft Ihnen gerne.
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