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Diese Kompetenzen benötigen Ihre Mitarbeitenden in der digitalen Zukunft!

Die Zukunft holt uns ein  ein uns allen bekanntes Statement. Was aber brauchen Ihre Mitarbeitenden, um in dieser Zukunft erfolgreich für Ihr Unternehmen zu sein? Wir sprechen mit  der Digitalisierungsexpertin Carolin Desirée Töpfer.

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Carolin Desirée Töpfer

Carolin Desirée Töpfer unterstützt Unternehmen bei der digitalen Transformation und baut ihren Klienten als Datenschutzbeauftragte und IT-Sicherheits-Expertin eine solide Brücke in die digitale Welt. Aus Interesse an Zukunftstechnologien und weil sie ihre Programmierkenntnisse weiter ausbauen wollte, begann Töpfer 2016 ein Informatik-Studium in Teilzeit.

Auf ihrem Blog Digitalisierung-jetzt.de und in ihren Vorträgen beleuchtet die Diplom-Politologin technische sowie soziale Aspekte der Digitalisierung.

Frau Töpfer, Sie sind Expertin für digitale Strategie, IT-Sicherheit und Datenschutz. Sie beraten Unternehmen rund um das Thema Digitalisierung und haben dazu einen eigenen Blog „Digitalisierung jetzt“. Wie steht es um die digitalen Kompetenzen in den Firmen?

Im deutschsprachigen Raum sind die digitalen Kompetenzen sehr unterschiedlich. Inwieweit ein Unternehmen und seine Mitarbeitenden den digitalen Wandel schon aktiv nutzen können, hängt oft vom Interesse und Engagement einzelner Schlüsselpersonen ab.

Häufig treiben übrigens Führungskräfte im Personalwesen die Digitalisierung eines Unternehmens aktiv voran. Nicht zuletzt, weil digitales Arbeiten von überall auf der Welt mittlerweile von vielen Fachkräften erwartet wird und eine zeitgemäße IT-Infrastruktur attraktiv auf Bewerber wirkt.

Eine aktuelle Studie der Technischen Hochschule Nürnberg sieht als „Future Hot Skill“ ein übergreifendes technologisches Grundverständnis. Sind wir dafür gerüstet?

Um im Arbeitsalltag als auch in Zukunft wirklich gut klarzukommen, braucht es mehr als ein Grundverständnis. Die meisten Mitarbeiter verzweifeln zum Beispiel irgendwann im Umgang mit Datenbanken, weil sie die dahinterliegende Logik nicht verstehen. Derzeit vermuten Experten, dass deshalb etwa 80 Prozent der Datensätze in Unternehmen nicht mehr aktuell oder fehlerhaft sind. Das sorgt erst einmal für Unmut bei Kollegen und Kunden. Maschinen-Netzwerke kommen mit solchen Datensätzen noch weniger klar und auch der Einsatz von Machine Learning und Artificial Intelligence wird dadurch erschwert.

Müsste in den Unternehmen mehr für die Weiterbildung getan werden? Wenn ja, was?

Unternehmen müssen definitiv mehr Geld in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren. Während Führungskräfte meinem Einblick nach relativ gut versorgt sind und entsprechende Budgets für Fachevents und Weiterbildungen zur Verfügung gestellt bekommen, sieht es auf den niedrigeren Karriere-Ebenen sowie bei Teilzeit- und Aushilfskräften gar nicht gut aus. Doch von diesen Mitarbeitenden werden besonders häufig Aufgaben zum Beispiel in der Datenverarbeitung erledigt. Zudem sollte jeder Mitarbeitende die Möglichkeit erhalten, seinen Horizont stetig zu erweitern.

Ich habe dazu einmal einen Vortrag gehalten unter dem Titel „Warum es Mitarbeitern erlaubt sein sollte, sich in der Arbeitszeit mit Aliens zu beschäftigen“. Was ich immer wieder beobachte ist, dass es Menschen sehr schwerfällt, sich gedanklich außerhalb ihrer eigenen Perspektive zu bewegen. Das geht mir selber auch häufig so. Ich hole mir dann Rat von Menschen, die etwas ganz anderes machen oder vielleicht meiner Position kritisch gegenüberstehen.

Mitarbeitende in Unternehmen sind häufig von Personen mit einem ähnlichen Mindset umgeben. Sonst könnten sie auch wohl nicht zusammenarbeiten. Ein externer „Störfaktor“, auch wenn nur in Gedanken, kann da sehr hilfreich sein. Das können abstrakte Ideensammlungen zu Weltraumreisen und Aliens sein, oder eben die Beschäftigung mit Zukunftstechnologien.

Mein Tipp: Pro Jahr mindestens ein Event besuchen, das rein gar nichts mit dem eigenen Job oder den eigenen Interessen zu tun hat und aktiv teilnehmen, zuhören, Fragen stellen und netzwerken.

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Digitalisierung im HR als Notwendigkeit

Die Digitalisierungsexpertin Carolin Desirée Töpfer teilt ihr Wissen, weshalb Digitalisierung im HR für Unternehmen immer notwendiger wird.

Die Studie zählt auch Programmieren, IT-Security und Big-Data-Analysen zu den zukünftig gefragtesten Fähigkeiten. Sind diese „Hot Skills“ auch für Personaler relevant?

Die Verbindung möglichst verschiedener Fähigkeiten zu einem individuellen Profil ist grundsätzlich keine schlechte Idee. „Programmieren“ wird aber mittlerweile als Synonym für „digitale Fähigkeiten“ genutzt – vor allem in politischen Debatten. Das ist völlig irreführend.

Bevor „Programmieren“ zum Trend mit Job-Garantie wurde, wurden Programmiersprachen als Werkzeug gesehen, um Probleme zu lösen. Zumindest in meinem Umfeld. Im Gegensatz zu Sprech-Sprachen kommt bei Programmier-Sprachen hinzu, dass sie sich stetig weiterentwickeln und man oft mehrere benötigt, um ein Ergebnis zu erzielen.

Wenn ein Recruiter also ein konkretes Problem hat, zum Beispiel im Bereich der Datenanalyse, und eine Lösung selber programmieren möchte, dann macht es Sinn, sich näher mit Programmiersprachen und Erfahrungen anderer Entwickler in diesem Bereich zu beschäftigen. Ansonsten ist es meiner Ansicht nach viel sinnvoller, gezielt Events zu besuchen und Experten im eigenen Unternehmen und außerhalb mit Fragen zu löchern.

Sowieso darf man smartes Networking nicht unterschätzen – online und offline. Das ist auch eine Fähigkeit, die im digitalen Zeitalter immens wichtig ist.

Weiterbildungen zur IT-Sicherheit würde ich mir für alle Mitarbeitenden in Unternehmen sowie für Schüler wünschen. Schließlich gehört dazu auch eine gewisse Kompetenz im Umgang mit Daten. Zusammen mit weiteren Experten habe ich dazu eine Broschüre herausgebracht.

Sie selbst haben eine gefragte Fähigkeiten-Kombination: ein Politikwissenschaftsstudium, ein IT-Studium und dazu viele praktische Qualifikationen aus Ihren Projekten. Wie kann man sich die digitalen Kompetenzen aneignen? Haben Sie praktische Tipps?

Einfach mal anfangen und ausprobieren.

Das klingt viel leichter als es tatsächlich ist. Ich habe mich z. B. immer für Informatik interessiert und meine Freizeit häufig im Computer-Raum unserer Schule verbracht, weil die Rechner dort leistungsstärker waren als der zuhause. Nach dem Abitur hätte ich mich aber nicht getraut, Informatik zu studieren. Trotzdem habe ich mich weiterhin mit neuen Technologien beschäftigt und fand es spannend, Dinge auszuprobieren und selber zu machen.

In meinen Workshops erlebe ich oft, dass Menschen sich sehr gerne mit Zukunftstechnologien beschäftigen würden. Und dann kommen gleich die Abers: zu wenig Zeit, Familie und Job lassen keinen Raum, keinerlei Vorkenntnisse. Ich glaube, da gibt es zahlreiche Dinge, die Menschen davon abhalten, sich neue Kompetenzen anzueignen.

Wenn man sich vielleicht 4 oder 5 Stunden pro Woche freigeschaufelt hat, dann lässt sich am besten im Rahmen eines eigenen Projekts lernen. Das kann eine eigene Website sein oder die technische Einrichtung eines Videoschnittplatzes im Wohnzimmer. Jeder findet ganz bestimmt eine Technologie, mit der er sich gerne näher auseinandersetzen würde. Wichtig ist dabei: Es muss am Ende kein 100%iges Ergebnis geben. Alleine bei der Verfolgung einer Idee kann man unheimlich viel lernen.

In meinem persönlichen Projekt beschäftige ich mich derzeit mit der Idee, Virtual Reality einzusetzen, um schneller einzuschlafen. Dazu nutze ich neben unterschiedlicher Hardware eine bestimmte Design-Software. Hinzu kommen Einflüsse aus Medizin, Wissenschaft und Kunst. Ich halte die Augen offen, was für mein Projekt spannend sein könnte. Das können Events, Ausstellungen, Reportagen, Studien, Experten etc. sein. Wenn ich das Gefühl habe, ich müsste die passende Programmiersprache auffrischen oder vertiefen, nutze ich gerne Videokurse.

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