Mitarbeitende werben Mitarbeitende!
Von Iris Seithel · 3 Minuten Lesezeit
Nutzen Sie das Potenzial von Mitarbeiterempfehlungen! Denn Mitarbeitende sind ein treibender Faktor beim Suchen und Finden von neuem Personal.
Recruiting ist mühsam. Da stimmen Sie als Personalentscheidender oder -entscheidende sicher zu, oder? Wäre es nicht effizienter, wenn Ihnen Ihre eigenen Mitarbeitenden neue potentielle Kandidatinnen und Kandidaten vorschlagen würden? Dann könnten Sie sich zurücklehnen und einfach die richtigen Bewerbenden auswählen. Das klingt zu schön, um wahr zu sein und sicher wird es das heute nur selten geben. Und doch: Ein gut aufgesetztes Mitarbeiterempfehlungsprogramm kann Ihre Personalbeschaffung optimal unterstützen.
Typische Fehler und Optimierungspotenziale bei einem Mitarbeiterempfehlungsprogramm
Oft gibt es zwar theoretisch ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm, es wird aber aus verschiedenen Gründen gar nicht, nur sehr bedingt oder sogar falsch genutzt. Mit diesen 5 Schritten wird Ihr Mitarbeiterempfehlungsprogramm zum sinnvollen Instrument der Personalbeschaffung:
1. Machen Sie es Ihren Mitarbeitenden einfach
Damit Ihre Mitarbeiter & Mitarbeiterinnen die richtige Empfehlung aussprechen können, müssen sie natürlich regelmäßig erfahren, welche Stellen im Unternehmen überhaupt vakant sind. Deshalb sollten Personalverantwortliche alle Stellen über ein internes, digitales Medium, wie zum Beispiel ein SharePoint oder Slack, veröffentlichen. Hilfreich wäre zudem die Einbindung der Social-Media-Kanäle Ihres Unternehmens, wodurch die offenen Stellen schnell und einfach weitergeleitet und geteilt werden können. Über einen internen Newsletter erreichen Sie auch die Social-Media-Muffel unter Ihren Mitarbeitenden.
2. Fragen Sie gezielt gute Mitarbeitende nach Empfehlungen
Zusätzlich zur Verbreitung der offenen Stellen ist es strategisch sinnvoll, bestimmte Mitarbeitenden gezielt auf die offenen Stellen anzusprechen und sie nach Empfehlungen zu fragen. Das ist besonders dann ratsam, wenn Sie neue Mitarbeitende mit bestimmtem Hintergrund und bestimmten Eigenschaften suchen, die den bereits angestellten Mitarbeitenden ähneln. Menschen umgeben sich häufig mit Menschen ähnlichen Hintergrunds. Gerade Fachkräfte sind meistens durch Studium oder vorherige Arbeitsstätten gut vernetzt. Kurz gesagt: Gute Mitarbeitende kennen gute Kandidaten. Nutzen Sie das für sich!
3. Zahlen Sie Geldprämien
Mit zu den wichtigsten Themen in Bezug auf ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm gehören die Prämien. Soll es bei erfolgreichen Neueinstellungen Geldprämien geben oder nicht? Unser Tipp: Ja, sollte es! Denn wenn wir mal ehrlich sind, was schafft mehr Anreize, als für seine Bemühungen außerplanmäßig belohnt zu werden? Wenn dann künftig noch ein Freund oder Bekannter zum Kolleginnen- und Kollegenkreis gehört, umso besser. Eine Win-win-win-Situation also. Für Mitarbeitende, Bewerbende und für Sie und Ihre interne Personalbeschaffung. Die Höhe der Prämie kann sich an der Eingruppierung der zu besetzenden Stelle oder am Einkommen des Empfehlenden orientieren. Oder Sie vergeben immer den gleichen Betrag, damit alle Stellen gleich gewichtet werden.
4. Denken Sie auch über emotionale Prämien nach
Statt einer Geldprämie oder zusätzlich dazu kann eine emotionale Prämie sinnvoll sein. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten der Be- und Entlohnung. Am naheliegendsten ist natürlich die Geldprämie. Besonderes Augenmerk sollten Sie jedoch auch auf die Erlebnisprämie legen. Studien zeigen, dass Erlebnisse für Menschen einen höheren Stellenwert haben als Geld. Denn zusätzliches Geld auf dem Konto ist schnell "versickert". Über eine Erlebnisprämie redet man auch gerne, über Geld eher nicht - ein zusätzlicher Pluspunkt für Ihr Employer Branding. Was könnte dies sein? Z. B. eine Wahl aus 3 Erlebnisprämien wie Bungee-Jumping, Gyrokopterflug oder ein Gutschein für einen Erlebnispark-Besuch mit Familie.
5. Qualität statt Quantität - längerfristige Erfolgsbeteiligung ist bei Empfehlungsprogrammen sinnvoll
Häufig wird eine Prämie nach abgeleisteter Probezeit des empfohlenen Kandidaten oder der Kandidatin ausgezahlt. Das ist natürlich die einfachste Variante, ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm abzuwickeln. Ob das sinnvoll ist, ist fraglich. Wir wissen alle, dass sich Mitarbeitende in der Probezeit meist besonders anstrengen. Macht es daher Sinn, Empfehlende längerfristig an erfolgreich rekrutierte Mitarbeitende zu beteiligen, wenn diese sich als High Potential herausstellen? Ja, macht es. Sie sollten also darüber nachdenken, das Empfehlungsprogramm auf eine langfristig erfolgreiche Stellenbesetzung und nicht nur auf das erste erfolgreiche Recruiting auszurichten.
Eine 2012 veröffentlichte Studie von Lori Beaman und Jeremy Magruder ergab, dass eine Ausrichtung auf langfristige Mitarbeiterbindung die Mitarbeiterempfehlungprogramme für die Unternehmen erfolgreicher machten. In diesen Fällen wurden seltener Verwandte, sondern eher ehemalige Kolleginnen oder Kollegen vorgeschlagen, die für ihre guten Leistungen bereits bekannt waren. So können Sie ein Stück weit die Qualität der Empfehlungen beeinflussen.
Dafür ist eine integrierte Talentmanagement-Software wie SAP SuccessFactors empfehlenswert, die von Recruiting über Onboarding bis hin zu Zielvereinbarung und Leistungsbeurteilung alle Daten bereit hält. So können Sie einfacher Verbindungen zwischen Empfehlung, interner Personalbeschaffung und Leistungsbeurteilung herstellen. Es gibt eine Vielzahl an isolierten Bewerbermanagementsystemen - für den Erfolg des Mitarbeiterempfehlungsprogramms ist jedoch eine integrierte Lösung besonders sinnvoll.
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Ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm unterstützt das Personalmarketing
Grundsätzlich gilt: Wenn Sie eine starke, positive Unternehmenskultur haben, trägt das entscheidend zum Erfolg des Mitarbeiterempfehlungsprogramms bei. Das macht es dem Recruiter leichter, denn Mitarbeitende werden gerne eine Empfehlung aussprechen, und es unterstützt darüber hinaus das Personalmarketing. Welche bessere Referenz für Ihre Unternehmenskultur gibt es?
Ein absolut empfehlenswertes Instrument des Recruitings!
Trotz der ausbezahlten Prämien sind Empfehlungsprogramme auch finanziell günstiger als ein externer Recruitingprozess und die Erfolgsquote ist im Vergleich sehr hoch. Daher sollten Sie sich gleich Gedanken machen, wie Sie Ihr Empfehlungsprogramm gestalten und umsetzen möchten. Andernfalls verschenken Sie enormes Potential beim Recruiting von Fach- und Führungskräften.
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